prinzessinen hochzeitskleidermit einem Skandal zu erschüttern, dafür hat man dort schon zu viel gesehen. John Galliano, 51, Kreativdirektor von Dior, schaffte es dieses Jahr trotzdem, und zwar während der Schauen Anfang des Jahres. Auslöser war ein Amateurvideo, das den Modedesigner in seinem Stammcafé "La Perle" im Marais zeigt. Mindestens alkoholisiert, in jedem Fall am Rande der Zurechnungsfähigkeit beschimpft Galliano Gäste mit antisemitischen Sprüchen und lallt ein "I looove Hitler". Ende Februar, kurz nach der Veröffentlichung des Videos auf Internet-Plattformen, wird er von Dior nach 16 Jahren Zusammenarbeit fristlos entlassen. Der Luxuskonzern LVMH entzieht ihm auch die Leitung des eigenen Labels John Galliano.
Wie schöpferisch der Designer John Galliano immer noch ist, konnte die Welt bei der Hochzeit von Kate Moss sehen: Galliano entwarf für seine Freundin und Muse eine traumhafte Robe im Vintage-Stil prinzessinen hochzeitskleider
In einem Interview mit Gala ging Karl Lagerfeld besonders hart ins Gericht mit dem Kollegen: "Es war deprimierend, wie er am Ende seiner Shows wie eine alte Puppe auf dem Laufsteg stand. Er tat mir leid. Ich fand es trostlos zu sehen, wie er abends in einer Bar sitzt, betrunken ist und sich provozieren lässt. Wer so alt ist wie er und so viel Geld verdient hat, sollte ein zivilisiertes Leben führen und nicht dasitzen wie ein besoffener Obdachloser. Traurig!"
John Galliano hat sich im Frühjahr in die Rehab zurückgezogen, er tauchte nur anlässlich von Kate Moss' Hochzeit in den Medien auf. Für seine Muse hatte er das Hochzeitskleid entworfen. Am 8. September wurde er vom Pariser Strafgericht zu einer Geldstrafe von 6.000 Euro auf Bewährung verurteilt. Galliano hatte sein Fehlverhalten mit "Stress" und "Alkohol" begründet; er sei kein Antisemit oder Rassist.
Ein Nachfolger bei Dior konnte immer noch nicht gefunden werden. Die aktuellen Kollektionen werden verrissen, Umsätze brechen ein, und sogar Marc Jacobs sagte nach langen Nachfolge-Verhandlungen ab. "Holt ihn zurück" fordert daher etwa Franca Sozzani, die mächtige Chefin von "Vogue Italia". Die Akte Galliano ist noch nicht geschlossen.
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