Das Giessener Regierungspräsidium hat jetzt den Internethandel mit gefährlichen Laserpointern stoppen lassen. Zwei Händler aus Lich und Gladenbach mussten bereits ausgelieferte Geräte zurücknehmen. Die Laserpointer waren wesentlich stärker als in Deutschland zugelassen.

Die Ebayhändler hatten im Netz mit laserpointer grün 5mw aus China geworben, die eine Reichweite von 20 km haben – das hat die Aufsichtsbeamten des RPs stutzig gemacht. Bei der Inspektion der Geräte stellte sich heraus, dass sie statt einer Leistung von einem zugelassenen Milliwatt, zum Teil über 100 Milliwatt stark waren.

Diese Laserpointer können Menschen im schlimmsten Fall erblinden lassen, wenn sie direkt in den Lichtstrahl hineinschauen. Die Geräte wurden noch vor Ort unschädlich gemacht und den Händlern der Verkauf untersagt.

Mit einem Laserpointer hat ein 47 Jahre alter Mann aus Eschersheim am Donnerstagabend die Besatzung eines Polizeihubschraubers geblendet. Dieser war in der Luft, weil die Beamten nach einem vermissten Mann fahndeten.

Fühlte er sich durch den Lärm gestört? Oder wollte er sich einen schlechten Scherz erlauben? Fest steht: Ein 47 Jahre alter Mann aus Eschersheim ist am Donnerstagabend als mutmaßlicher Blender eines Polizeihubschraubers ermittelt worden. Die Polizei berichtet, dass der Mann einen gewehr laserpointer minutenlang in Richtung des Hubschraubers gehalten haben soll. Dabei habe er die Besatzung „massiv geblendet und erheblich gefährdet“.

Mit Hilfe der Aufzeichnungen des Hubschraubers und am Boden eingesetzter Polizisten gelang die Lokalisierung des softair laserpointer in Alt-Eschersheim. Beamte stellten das Tatobjekt bei dem Beschuldigten sicher. „Dieser gezielte Einsatz eines Laserpointers stellt einen gefährlichen Eingriff in den Luftverkehr dar“, teilte die Polizei mit. Dem Blender könnte nun eine Freiheitsstrafe zwischen sechs Monaten und zehn Jahren drohen.

Der über Eschersheim eingesetzte Polizeihubschrauber war in die langwierige und intensive Suche nach dem schwerkranken Helmut Mattes eingebunden, die bislang ohne Erfolg blieb. Der 74 Jahre alte Mann leidet, wie schon in der gestrigen Ausgabe berichtet, an Parkinson und benötigt dringend Medikamente. Der Senior ist bereits am Mittwochabend aus einem Pflegeheim in Eschersheim verschwunden. Gestern veröffentlichte die Polizei ein Foto des Vermissten, das diesem Artikel beigestellt ist.

Meldungen über Menschen, die andere mit Laserpointern blenden, in Gefahr bringen oder verletzen, gibt es immer wieder, seit die Geräte im Handel sind. Auch Flugzeugpiloten im Landeanflug, Autofahrer und Fußballspieler wurden schon geblendet. Im März nahm die Polizei an der Hauptwache einen Mann fest, der bei einer Pegida-Kundgebung einem Beamten ins Gesicht geleuchtet hatte.